Defekter Kühlschrank sorgt für längeren Feuerwehreinsatz
Am Donnerstagmorgen kam es zu einem nicht alltäglichen Einsatz für die Feuerwehren Walsrode und Honerdingen, der fünf Stunden dauerte. In einem Büro eines Wohnheims registrierte eine Mitarbeiterin einen Knall und anschließend einen beißenden Geruch im Raum. Vorbildlich wurde das Gebäude geräumt, der Raum belüftet und die Feuerwehr verständigt.
Als die Feuerwehr Walsrode wenig später an der Einsatzstelle eintraf, konnte der Geruch immer noch deutlich festgestellt werden. Ein Trupp unter Atemschutz nahm die erste Erkundung vor und konnte in dem Raum keine genaue Ursache feststellen. Der Verdacht stand aber im Raum, dass Ammoniak ausgetreten war. Mit einem befeuchteten pH-Messpapier konnte der Trupp auch einen alkalischen Stoff ermitteln. Da der Auslöser des Geruchs immer noch nicht gefunden werden konnte, wurde ein spezielles Ammoniak-Messgerät bei der Betriebsfeuerwehr der Firma Mondelaz angefordert. Dieses wurde durch die Feuerwehr Bad Fallingbostel abgeholt und zur Einsatzstelle nach Walsrode gebracht. Zwischenzeitlich wurde die Feuerwehr Honerdingen nachalarmiert, um ausreichend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben. Nachdem das Messgerät vor Ort war, wurden weitere Räumlichkeiten kontrolliert. Auch im Obergeschoss. Auch eine Rohrkamera von einer Fachfirma wurde angefordert, um die Abwasserrohre oberhalb des betroffenen Raumes zu kontrollieren. Alles aber ohne weitere Feststellung. Bei weiteren Messungen konnte der Auslöser aber im Büro eingegrenzt werden. Schließlich wurde ein defekter kleiner Kühlschrank in einem abgeschlossenen Medikamentenschrank ausgemacht werden, der für den Ammoniakaustritt sorgte.
Der Kühlschrank wurde unter Schutzbekleidung ausgebaut und aus dem Gebäude entfernt. Anschließend wurde der Raum belüftet und frei gemessen. Der Rückbau der gesamten Einsatzstelle (Dekonstelle, Löschangriff, Aufenthaltszelt) wurde vorgenommen.
Die Feuerwehr Honerdingen war verantwortlich für die Atemschutzüberwachung und stellte Atemschutzgeräteträger zur Erkundung und für einen eventuellen Einsatz unter Chemikalienschutzanzügen.
Vor Ort war auch ein Rettungswagen zur Eigenabsicherung, ein Streifenwagen der Polizei, sowie die Stadtwerke Böhmetal um das Gas und den Strom für das Gebäude abzustellen. Stadtbrandmeister Michael Schlüter und der stellvertretende Bereitschaftsführer der Umweltbereitschaft, Sven Ahlgrim, unterstützten die Einsatzleitung. Der Abschnittsleiter Gerold Bergmann machte sich ebenfalls ein Bild von der Einsatzstelle.
Eingesetzte Fahrzeuge: TLF 4000 (Honerdingen), ELF, LF 16/12, RW, TSF-W Sonder, MTF (Walsrode), MTF (Bad Fallingbostel)
Eingesetzte Kräfte: ca. 30 (davon 9 aus Honerdingen)
Bilder: Sina Potratz (Stellv. Stadtfeuerwehrpressesprecherin)