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Der Dekontaminationszug

Die "Saubermänner" der Feuerwehr


Der Dekonzug ist eine Einheit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt. Der Fachzug wird eingesetzt, wenn sich Personen mit Gefahrstoffen (ABC-Stoffe, radioaktiv, biologisch, chemisch) kontaminiert haben und eine Grobreinigung (Dekontamination) durchgeführt werden muß. Dabei ist  eine Dekontamination von Einsatzkräften und Zivilpersonen möglich. In der Regel wird aber der Dekonzug alarmiert, um die eigenen Kräfte zu reinigen. Der Einsatzbereich des Dekonzugs ist der gesamte Landkreis Heidekreis. Aber auch eine überörtliche Unterstützung in anderen Landkreisen wäre möglich.

Der Dekonzug setzt sich aus den Feuerwehren Honerdingen (ELW, LF 8/6 und LKW “Dekon P”) und Hodenhagen (TLF 16/25) zusammen. Außerdem gehört die Feuerwehr Groß Eilstorf (TSF-W) dem Dekonzug an. Sie wird aber nur alarmiert, wenn ein größeres Aufkommen an Personal oder bei längeren Einsätzen ein Personalaustausch notwendig ist.

Die Alarmierung im Einsatzfall erfolgt über Funkmeldeempfänger und Sirene. Vom Zugführer wird ein Sammelpunkt für die einzelnen Fahrzeuge des Dekonzugs festgelegt. Dies sind in der Regel Flächen, wo alle Fahrzeuge genügend Platz haben, um sich aufzustellen. Dieser Sammelpunkt kann eventuell ein großer Parkplatz sein (z.B. an der Heidmarkhalle). Sind die Fahrzeuge des Dekonzugs vollständig, fährt der Zug anschließend geschlossen die Einsatzstelle an. An der Einsatzstelle angekommen, verbleiben die Fahrzeuge solange in einem sogenannten Sammelraum, bis der Zugführer eine umfangreiche Lageeinweisung bekommen hat. Der Sammelraum wird von der Einsatzleitung in der Nähe der Einsatzstelle festgelegt und von weiteren Fahrzeugen und Einheiten (z.B. Gefahrgutzug) angefahren. Dies wird so praktiziert, damit es vor Ort an der Einsatzstelle kein „Park-Chaos“ gibt und um den Einsatzraum vernünftig zu ordnen. Die Fahrzeuge werden anschließend einzeln vom Sammelraum angefordert und eingewiesen. Dies geschieht in der Regel auch in Abstimmung mit anderen Einheiten (z.B. Zugführer Gefahrgut). Erst dann wird die Dekonanlage vorbereitet und aufgebaut.

Zu der in 2006 gegründeten Umweltbereitschaft gehören folgende Fachzüge: Fachzug Atemschutz/Strahlenschutz (Soltau, Schneverdingen, Breloh), Fachzug Spüren und Messen (Düshorn, Munster), Fachzug Gefahrgut (Walsrode, Bad Fallingbostel und neu seit 2010 FF Bomlitz) und Fachzug Dekon (Honerdingen, Hodenhagen, Groß Eilstorf). Neben der internen Ausbildung innerhalb der Ortswehren finden auch Ausbildungsdienste auf Zugebene (drei bis vier Mal im Jahr) und mit anderen Fachzügen (z.B. Gefahrgutzug) statt.


Zugführer des Dekonzugs ist seit Anfang November 2017 Marco Scheffler aus Groß Eilstorf. Sein Stellvertreter ist der stellvertretende Ortsbrandmeister Mirco Kruse aus Honerdingen. Die Aufgaben des Gruppenführers für den Dekonbereich innerhalb der Wehr nehmen Sven Grote und Tobias Seifert wahr.


Fahrzeuge des Fachzugs Dekontamination:


Florian Heidekreis 20/17/6,  MTF Honerdingen, Führungsfahrzeug des Dekonzugs, Besatzung: 1/1/2


Florian Heidekreis 82/42/1, GW Dekon-P Kreisfeuerwehr Heidekreis, Transportfahrzeug der Dekonanlage, Besatzung: 1/5


Florian Heidekreis 11/23/6, Tanklöschfahrzeug 16/25 Hodenhagen, Wassertransport, Atemschutz, Besatzung: 1/5


Florian Heidekreis 20/45/6, Löschgruppenfahrzeug 8/6 Honerdingen, Atemschutz, Wassertransport,technisches Gerät, Besatzung:1/5


Florian Heidekreis 20/41/11, Tragkraftspritzenfahrzeug-W Groß Eilstorf, Atemschutz, Mannschaftstransport, Besatzung: 1/5

 




Geschichte des Dekonzugs:

Im April 2001 wurde eine Dekontaminationsgruppe innerhalb der Ortsfeuerwehr Honerdingen gegründet. Die Gruppe besetzte den LKW "Dekon P"der Kreisfeuerwehr  Heidekreis (damals noch Soltau-Fallingbostel), stationiert in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Schneeheide und rückte damit im gesamten Kreisgebiet aus. Zum Anfang gehörten der Gruppe 17 Kameraden an. Da es in den ersten Jahren keine Lehrgänge über die Handhabung der Dekonanlage gab, wurde sich das Wissen in vielen Sonderdiensten selbst angeeignet. Erst seit September 2003 wurde ein Lehrgang Dekon P/G an der Landesfeuerwehrschule in Loy angeboten. Neben der Technik wurde auch das einsatztaktische Vorgehen im ABC- Einsatz im Dekonbereich vermittelt.

Zum 01. November 2004 wurden die Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Soltau- Fallingbostel (jetzt Heidekreis), Abschnitt Süd umstrukturiert. In diesem Zusammenhang wurden auch zwei Umweltzüge gebildet. Unter anderem der Fachzug Dekon. Außerdem wurde der Fachzug Gefahrgut aufgebaut der sich aus den Feuerwehren Walsrode und Bad Fallingbostel zusammensetzt. Zum Fachzug Dekon gehörten nun die Feuerwehren Honerdingen, Hodenhagen und Groß Eilstorf. Erster Zugführer war Andreas Bergmann aus Honerdingen und sein Stellvertreter Edgar Brüsehoff aus Hodenhagen. Einen Wechsel in der Führung des Dekonzugs fand 2009 statt. Edgar Brüsehoff wurde Zugführer und Michael Schlüter aus Honerdingen sein Stellvertreter. Im Jahr 2013 übernahm Michael Schlüter die Zugführeraufgaben. Neuer stellvertretender Zugführer wurde Marco Scheffler aus Groß Eilstorf.

Am 18. Januar 2006 wurde der Dekonzug und der Gefahrgutzug in die Kreisbereitschaft Umwelt integriert. Hinzu kamen die Fachzüge Spüren/Messen und Atemschutz/Strahlenschutz. Bereitschaftsführer wurde Rainer Seebeck aus Walsrode und sein Stellvertreter Ulli Baden aus Gilmerdingen/Leverdingen.

Bis heute wurden diverse Gefahrgutunfälle, vor allem auf Autobahnen, abgearbeitet. Zu den besonderen Einsätzen gehörte ein Gefahrgutunfall im Jahr 2004 auf der BAB 7 bei Dorfmark. Bei einem französischen LKW geriet nach einem Reifenbrand auch die Ladung in Brand. Die Einsatzkräfte stellten dann beim Ablöschen fest, dass es sich um ein giftiges Pflanzenschutzmittel handelte. Daraufhin wurde die Gefahrgutgruppe der Ortswehr Walsrode und die Dekongruppe aus Honerdingen angefordert. Der Einsatz war sehr zeitintensiv und dauerte fast zehn Stunden.
Ein weiterer zeitintensiver Einsatz war ein Gefahrguteinsatz auf der A7 zwischen Soltau und Dorfmark am 19. Januar 2006 nur wenige Stunden nach der Indienststellung der Umweltbereitschaft. Hier geriet ebenfalls ein Stückgut-LKW in Brand. Das Feuer griff auch auf die Ladung über. Zur Ladung gehörten verschiedenste Gefahrgüter, unter anderem Säure und Laugen. Die Bergung der Stoffe dauerte mehrere Stunden. Bei diesem Einsatz kam die gesamte Umweltbereitschaft zum Einsatz. Der größte Einsatz der Dekoneinheit war natürlich der Chemieunfall bei der Firma Kraft am 15.10.2012. Weitere Infos bekommen sie hierzu unter der Rubrik "Einsätze 2012".





Gefahrguteinsatz bei Dorfmark: Die erste Ladung wird durch die Gefahrgutgruppe geborgen.

Ein eingesetzter Trupp unter Chemieschutzanzügen wird durch die Dekoneinheit gereinigt und ausgekleidet. Die gebrauchten Anzüge werden in Foliensäcke verschlossen und aufbewahrt. Die Reinigungsflüssigkeit wird in einem Behälter aufgefangen und von einer Fachfirma entsorgt.
Bild: Übung Scheibenhof


Die gereinigten Chemikalienschutzanzüge werden in Säcke verpackt. Pro Sack ein Anzug. Auf einem Schild am Foliensack wird der Stoff vermerkt und außerdem wird vermerkt, wo der Anzug ggf. kontaminiert wurde. Der Fachzug Spüren und Messen führt Messungen an den Säcken durch. Entsprechende Messprotokolle werden angefertigt. Dies soll die endgültige Reinigung erleichtern. Die endgültige Reinigung wird durch die FTZ Schneeheide oder einer Fachfirma durchgeführt.
Bild: Gefahrguteinsatz A7 am 19.01.2006

Im sogenannten Schwarzbereich arbeiten zwei Trupps. Die Trupps sind mit Atemschutz ausgerüstet. Welche Form beim Atemschutz (Filter oder Flasche) notwendig ist,hängt vom ausgetretenen Stoff ab. Ein Trupp arbeitet an der Einmannduschkabine und ist für die eigentliche Reinigung zuständig.
Die Einmannduschkabine mußte nach dem Einsatz auf der A7 am 19. Januar 2006 (Gefahrgut-LKW brannte) ersetzt werden. Als Ersatz gab es eine aufblasbare Kabine. Mit Hilfe einer Preßluftflasche kann in wenigen Sekunden die Kabinae aufgerichtet werden.
Bild: Gefahrguteinsatz am Walsroder Dreieck, November 2010
Der andere Trupp im Schwarzbereich ist für das Auskleiden des CSA-Trägers zuständig. Dabei wird sehr genau darauf geachtet, daß ein Truppmitglied den CSA nur von außen und das andere Truppmitglied nur von innen berührt. Dadurch soll eine weitere Kontamination verhindert werden.
Bild: Einsatzübung mit Gefahrgutzug, Mai 2014

 


 

 

Auf dem Foto ist die Dekonanlage abgebildet. Zu sehen sind das Duschzelt (hinterer Teil) und das Aufenthaltszelt (vorne). Außerdem im Hintergrund zu sehen, die Einmannduschkabine. Neben den Zelten ist ein Teil der Technik aufgebaut. Unteranderem das Warmluftgebläse, die Pumpe und der Wärmedurchlauferhitzer. Der Dekonbereich ist in einen Schwarz- und in einen Weißbereich eingeteilt. Der Schwarzbereich wird dabei durch Absperrmaterial kenntlich gemacht. Im Schwarzbereich wird die eigentliche Dekontamination durchgeführt. Hier haben sich nur Personen in spezieller Schutzausrüstung aufzuhalten. Im Weißbereich (Aufenthaltszelt) können sich die dekontaminierten Personen wieder ankleiden. Die gesamte Anlage kann in ca. 30 Minuten aufgebaut werden.

Auf dem Bild ist ein Dekontrupp im Schwarzbereich zu sehen, wie er gerade einen CSA Träger in der Einmannduschkabine reinigt. Dies geschieht in der Regel mit warmen Wasser und Bürsten. Rechts von der Einmannduschkabine ist die Duschwanne zu sehen. Hier wird die Schuhreinigung durchgeführt. Ein weiterer Dekontrupp ist für das Entkleiden zuständig.

Der Dekonbereich schließt unmittelbar an den Gefahrenbereich an. Er besteht aus dem sogenannten Weiß- und Schwarzbereich. Der Schwarzbereich ist abgesperrt und auch besonders kenntlich gemacht. Er darf ohne spezielle Schutzausrüstung (Atemschutz, Schutzanzug) nicht betreten werden.

Der CSA- Träger wird durch Schilder und durch entsprechende Absperrungen in die Dekonanlage rein geleitet. Somit soll verhindert werden, dass die Einsatzkraft nicht den Gefahrenbereich verlassen kann, ohne vorher gereinigt zu werden. Damit soll eine Kontaminationsverschleppung vermieden werden.

Während ein weiterer CSA Träger im Hintergrund gereinigt wird, wird durch den zweiten Dekon- Trupp ein Träger entkleidet. Dabei stellt er sich in einen Foliensack. Nachdem die Einsatzkraft aus dem Anzug gestiegen ist, legt er selbständig seinen Pressluftatmer und seine Maske ab. Der CSA wird eingepackt und im Schwarzbereich gelagert bis zum Abtransport. Dazu stehen Behälter bereit. Der Träger könnte nun ggf. im Zelt duschen und sich im Aufenthaltszelt wieder ankleiden. Bei der Übung im Industriepark wurde aber lediglich die Dekon Stufe II aufgebaut. Es fehlen deshalb das Dusch- und Aufenthaltszelt.
Die Dekontrupps rüsten sich mit Ihrer persönlichen Schutzausrüstung während des Aufbaus der Dekonanlage aus. Sie werden dabei von einer weiteren Person unterstützt. Welcher Atemschutz angelegt wird (Filter oder Preßluftatmer), bekommen die Trupps durch den Zugführer Dekon nach Rücksprache mit der Einsatzleitung mitgeteilt. Ist die Gefahr für den Dekontrupp nicht eindeutig einzuschätzen, wird prinzipiell Preßluftatmer angelegt. Die Schutzausrüstung wird auf dem LKW Dekon P mitgeführt. Die Preßluftatmer können vom TSF Groß Eilstorf, TLF Hodenhagen und vom LF 8/6 Honerdingen entnommen werden.



Weitere Bilder von Einsätzen:


Gefahrguteinsatz am 19. Januar 2006, A7 zwischen Soltau-Süd und Dorfmark


Gefahrguteinsatz im November 2010 am Walsroder Dreieck, Fahrtrichtung Hamburg. Ein Gefahrgut-LKW mit Stückgut war auf einen Sicherungsanhänger einer Nachtbaustelle aufgefahren.
Ein sehr giftiger Stoff lief aus. Der Einsatz dauerte über 15 Stunden.



Gefahrguteinsatz Anfang Februar 2004, A7 bei Dorfmark, Fahrtrichtung Hamburg. Der
erste größere Gefahrguteinsatz der Dekoneinheit.




                                            

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